Das Buch "Micha Brumlik: Postkolonialer Antisemitismus?" wird vorgestellt.
Vortrag und Diskussion am Sonntag, 18. September 2022, ab 11 Uhr in der Donnerschweerstraße 55
Brumlik geht es um eine nüchterne Darstellung des über diese Frage ausgebrochenen Streits und eine quellengestützte Bewertung der vorgebrachten Positionen.
Dabei geht er auf Person und Werk von Achille Mbembe ein, dessen Name zuerst fällt, wenn von postkolonialem Antisemitismus die Rede ist. Sodann versucht der Autor den transatlantischen Sklavenhandel und das Entstehen des modernen Rassismus vor dem Hintergrund der europäischen Aufklärung darzustellen. Dabei geht es auch um die Frage, ob die antisemitische Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten genealogisch mit den kolonialistischen Menschheitsverbrechen zusammenhängen könnte. Brumlik rekonstruiert alsdann, was Zionismus überhaupt ist, und untersucht, ob die Behauptung, er sei eine Spielart von „Kolonialismus“, zutreffen könnte. Im Epilog „Multidirektionales Erinnern“ wird Rothbergs Position bekräftigt, dass sich „Erinnerungskonflikte in einer globalisierten Welt nicht vermeiden lassen“. Das erfordert ein respektvolles Umgehen damit.
Vortragstext siehe hier