LiFo 12.07.2015, 11.00 Uhr - Buchvorstellung und Diskussion mit apl. Prof. Dr. Angela Taeger, CvO Universität Oldenburg
Ort: Donnerschweerstr. 55
Die Kampfansage gegen Massen- und Langzeiterwerbslosigkeit zählt (nicht nur) in Frankreich inzwischen zum festen Inventar von Partei- und Regierungsprogrammen jeglicher couleur. Alle dabei ins Feld geführten Waffen haben sich bisher als stumpf erwiesen: seit den 1970er Jahren ist die Zahl der französischen Erwerbslosen ununterbrochen auf derzeit 5,3 Millionen angewachsen.
Vor diesem Hintergrund liege es nahe, die Fixierung auf die Erwerbslosigkeit als statistische Größe nationalen Zuschnitts aufzugeben, um die individuell Betroffenen genauer in den Blick zu nehmen. Dies fordert und tut Michel Debout in seinem vor wenigen Monaten erschienenen Buch Le traumatisme du chômage*.
Im Detail listet und beschreibt er die bislang bestenfalls als Kollateralschäden marginalisierten gesundheitlichen Gefährdungen und Schädigungen, denen erwerbslose Menschen ausgesetzt sind. Die von Debout anschließend skizzierten Mittel und Wege, den spezifischen Gesundheitsrisiken der Betroffenen, insbesondere deren psychischer Vulnerabilität entgegenzuwirken, sind disparat. Seine Vorschläge reichen von dem Aufbau eines engmaschigen medizinischen Präventions- und Kontrollsystems für Erwerbslose, über Entschädigungszahlungen für durch den Arbeitsplatzverlust Traumatisierte, bis hin zur Neudefinition von Erwerb und Arbeit im Rahmen eines Gesellschaftsvertrags.
Zahlen und Anmerkungen zum Vortrag
*Link zum Buch (nur in französischer Sprache verfügbar): http://www.editionsatelier.com/index.php?page=shop.product_details&flypage=bookshop-flypage.tpl&product_id=598&category_id=1&writer_id=142&option=com_virtuemart&Itemid=1