Diskussion zum Bundeswehreinsatz, Folgen des Abzugs der westlichen Besatzungstruppen, aktuelle Situation
Vortrag und Diskussion am Sonntag, 23. Januar 2022, ab 11 Uhr als online-Treffen
Zum 31.08.21 wurden die letzten westlichen Besatzungstruppen aus Afghanistan abgezogen. Das Echo in der deutschen Linke war gering. Die Friedensbewegung sah sich bestätigt, dass Auslandseinsätze untauglich sind und prinzipiell unterbleiben sollten. Weite Teile der Grünen und Liberalen forderten die Aufnahme von Ortskräften und anderen bedrohten Personen in Afghanistan. Alle waren sich einig, dass der Einsatz der Bundeswehr aufgearbeitet werden sollte (was bis heute überhaupt nicht erfolgt ist).
(Die Präsentation zum Termin kann hier als pdf heruntergeladen werden.)
Zur aktuellen Lage in Afghanistan und dem Widerstand gegen die Taliban
Bericht von Human Rights Watch über die Situation nach einem Jahr Taliban Herrschaft
https://www.hrw.org/de/news/2022/08/11/afghanistan-talibans-catastrophic-year-rule
Webseite der afghanischen National Resistance Force (NRF) mit täglichen Meldungen:
https://www.nationalresistance.org/en/
Das Programm der NRF, die in Afghanistan die Taliban bekämpft und erste Erfolge hat, kann hier nachgelesen werden:
Seit Oktober 2021 ist Afghanistan in den Medien nicht mehr präsent oder wenn als abstrakte humanitäre Katastrophe. Wir wollen nach einem kurzen Input diskutieren:
- War es aus linker Sicht richtig, den Bundeswehreinsatz zu beendet?
- Was haben die zwei Jahrzehnte Besatzung gebracht außer den geschätzten 100000 Toten, wobei diese Zahl keinesfalls als gesichert gelten kann?
- Wie hätte und müsste eine linke Reaktion auf die Taliban Herrschaft aussehen?
- Was bedeutet die letztere eigentlich?
- Und worauf einigt sich der politische Widerstand gegen die Taliban als politische Grundprinzipien für ein zukünftiges Afghanistan?
Dafür gibt es ein paar kurze Zahlen zur Entwicklung von Afghanistan, ein paar Hinweise auf die Veränderungen durch die Taliban und eine paar These zur Einschätzung des Bundeswehreinsatzes. Allerdings ist keiner von uns ein wirklicher Kenner der Situation, wir verstehen die Veranstaltung eher als offene Debatte nicht als Informationsveranstaltung im engeren Sinne des Wortes.
Lesen könnte man z. B. von Thomas Seibert (Medico) in historischer Reihenfolge (September bis heute):
https://www.medico.de/blog/zaesur-erste-worte-18341
https://www.medico.de/blog/afghanistan-schreiben-18457
https://www.medico.de/blogblog/2022/war-da-was-18487
Sowie etwas (zynisches?) aus der Frauenbewegung