LiFo 12.10.2014, 11.00 Uhr - Vortrag und Diskussion mit Prof. Helge Peters, Universität Oldenburg
Ort: Donnerschweerstr. 55
Die Internetzeitschrift „Science" erörtert in ihrer Ausgabe vom 23.5.2014 in einer Reihe von Ausätzen das Thema „Soziale Ungleichheit“. Von besonderem Interesse scheinen mir vier Arbeiten zu sein:
1. „Our egalitarian Eden“ von Elizabeth Pennisi: Die Autorin geht der Frage nach, ob soziale Ungleichheit unumgänglich ist. Sie verweist auf Ergebnisse frühgeschichtlicher und anthropologischer Forschungen, denen zufolge soziale Ungleichheit eine historische Erscheinung ist, die mit dem ökonomischen Surplus einer Gesellschaft variiert.
2. „Can disparities be deadly? von Emily Underwood: Die Autorin geht von der These aus, dass weniger die Armut als vielmehr der gesellschaftliche Konkurrenzkampf krank macht – und zwar insbesondere die Inhaber unterer sozialer Status.
3. „Inequality in the long run“ von Thomas Piketty und Emmanuel Saez: Die Autoren nehmen an, dass die Entwicklung von Einkommensungleichheiten nicht deterministischen Prozessen, sondern staatlichen Interventionen folgt.
4. „Skills, education, and the rise of earnings inequlity among the ´other 99 percent`“ von David H. Autor: Die Hauptthese des Autors besagt, dass soziale Ungleichheit großenteils mit der persönlichen Verfügbarkeit technischer Fertigkeiten der jeweiligen Personen variiert.
Im „Science“-Heft also eine kunterbunte Sammlung von Aufsätzen. Erstaunlich ist wohl das Ausmaß und die Entwicklung der Einkommensunterschiede, die durch Bildungsunterschiede hergestellt werden. Bemerkenswert für Linke scheinen mir vor allem die frühgeschichtlichen Thesen.