Prof. em. Walter Siebel (Universität Oldenburg)

Stadt und soziale Ungleichheit

Sonntag, 18.11.12, 11.00 Uhr

in den Räumen der ALSO (Donnerschweerstr. 55)

 

1.Die drei Säulen des fordistischen Integrationsmodells – Vollbeschäftigung, Sozialstaat und geschlechtsspezifische Arbeitsteilung - sind brüchig geworden.

 

2. Damit zusammenhängend werden die Filter durchlässiger, die bislang das Durchschlagen des Arbeitsmarktschicksals eines Haushalts auf sein Wohnungsmarktschicksal zumindest gemildert haben.

 

3. Es können sich auch in deutschen Städten Räume der Ausgrenzung entwickeln, in denen soziale, ökonomische und kulturelle Randständigkeit mit einer heruntergekommenen Umwelt so in Wechselwirkung treten, daß Teufelskreiseffekte einsetzen.

 

4. Die Räume der Ausgrenzung sind nicht nur Räume der Benachteiligung sondern auch benachteiligende Räume: Stadt nicht nur als Erscheinungsform sozialer Ungleichheit sondern auch als eine ihrer Ursachen.

 

5. Die Krise des fordistischen Reproduktionsmodells von männlicher Erwerbs- und weiblicher Reproduktionsarbeit könnte noch eine weitere Dimension sozialer Ungleichheit zur Folge haben, für die die Stadt ebenfalls mehr ist als nur die Bühne, auf der diese sichtbar wird.

 

 

 

Der Vortrag liegt bereits als Publikation vor:

 

Walter Siebel: Stadt und soziale Ungleichheit. In: Leviathan 40.Jg. (2012) Heft 3 S.462-475

 

 

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