Linkes Forum Oldenburg, 29.12.2024, 11.00 Uhr, Donnerschweer-Str. 55

Gezeigt werden Ausschnitte aus dem Film: „Stumpfe Sense, scharfer Stahl“ mit Archivaufnahmen, Interviews der Zeitzeugen Alfred Sohn-Rethel und Pep Bergmann. Und es gibt Information zur US-Tech-Industrie und ihrer Unterstützung von Trump.

Am 5.11.24 wurde Donald Trump erneut zum Präsidenten der USA gewählt. Seine Wiederwahl unterscheidet sich von der vorherigen... 
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Erstmals wurde er von relevanten Teilen des US-Kapitals (Tech-, Finanz- und Erdölbranche) unterstützt. Seine Vorhaben für die ersten Wochen nach der Amtsübernahme sind (1) eine überfallartige Lähmung und Veränderung des US-amerikanischen Staatsapparats, (2) eine extreme ökonomische Liberalisierung bei (3) gleichzeitig autoritär innenpolitischer und kultureller Wende.

Diese drei Kernpunkte stellen die Frage in den Raum, welche sozialen und ökonomischen Faktoren erfüllt sein müssen, um gar eine faschistische Übernahme der Macht wahrscheinlich werden zu lassen. In dem Film „Stumpfe Sense, scharfer Stahl“ werden zwei Zeitzeugen der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland interviewt, der eine (Pep Bergmann) ein Aktivist der oppositionellen Arbeiterbewegung mit reichen Erfahrungen über die damalige Entwicklung in der politischen Diskussion und auf den Straßen. Der andere (Alfred Sohn-Rethel) ein linker Intellektueller, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem zentralen Planungsinstitut der deutschen Industrie arbeitete und Einblick in die in ihr stattfindenden Planungs- und Abstimmungsprozess hatte. Zusammen mit Originalfilmaufnahmen aus der damaligen Zeit vermitteln die beiden Zeitzeugen einen tiefen und beeindruckenden Einblick in die Jahre vor 1933. Sie vermitteln gleichzeitig aber auch eine Art theoretisches Gerüst, um die aktuelle Entwicklung in den USA im Positiven wie im Negativen besser einordnen zu können. Wir wollen deshalb den Film in den entsprechenden Ausschnitten anschauen, einige Informationen zum Interesse der Tech-Branche an der Wahl von Donald Trump hören und dann gemeinsam über die Situation diskutieren – im Optimalfall, um daraus Konsequenzen für die Auseinandersetzung hier in Deutschland zu ziehen.