Buchvorstellung durch Dr. Ulrich Schachtschneider 

am 03.11.2024, 11.00 Uhr, Donnerschweerstr. 55

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In dem Buch analysiert der japanische Philosoph Kohei Saito die Verflechtung von Kapital, Natur und Gesellschaft im Anthropozän. Entgegen der herkömmlichen Lesart entdeckt er die Gedanken von Karl Marx neu und entwickelt mir ihrer Hilfe das Modell eines degrowth-Kommunismus. Er kritisiert den inneren Wachstumszwang des Kapitalismus als eine Grundproblematik der heutigen menschengemachten und kapitalgetriebenen Klimakrise.

Saito entdeckt alternative Pfade der Diskussion bei Marx und plädiert für eine Dekarbonisierung unter anderem durch kürzere Arbeitszeiten und Priorisierung auf lebenswichtige Produktion. Er benennt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen als neues «Opium des Volkes» und fordert die Vergesellschaftung der großen Ölkonzerne, Großbanken und der digitalen Infrastruktur.

Der Kapitalismus ist nicht zukunftsfähig. Wenn wir glauben, die Welt durch nachhaltigen Konsum vor der Klimakatastrophe zu retten, betrügen wir uns selbst.  (Kohei Saito)

Das Buch machte in Japan mit über 500.000 verkauften Exemplaren Furore und wurde nun von Gregor Wakounig für den dtv Verlag übersetzt.