“The Sociological Review”, 2023, 1-29. Übersetzung: „Die fürsorglichen Klassen: Eine soziodemografische und berufliche Analyse von Care-Werten“

Vorstellung der Studie durch Prof. Dr. Helge Peters

am 17.11.2024, 11 Uhr, Donnerschweer Straße 55 

Zum Inhalt der Studie:
1. Es geht in der Studie um die Begründung einer Utopie. Die beiden Autoren wollen zur Herstellung einer Gesellschaft beitragen, in der der homo oeconomicus durch den fürsorglichen Menschen ersetzt wird.
2. Die Autoren sehen gute Rahmenbedingungen für die Verwirklichung ihrer Utopie. Die Reproduktionsarbeit werde mehr und mehr gewürdigt. Die Covid-Pandemie habe gezeigt, dass wir alle verletzlich sind. Zudem verbreite sich wegen der Zunahme des Anteils alter Menschen in unserer Gesellschaft Verletzlichkeit. 
3. Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die Wiedergabe von Ergebnissen einer Untersuchung der Verbreitung von Care-Werten.
4. Es erweist sich, dass Frauen, Unterprivilegierte, Migranten und Gewerkschaftsmitglieder unter denen überrepräsentiert sind, die sich an Care-Werten orientieren.
5. Mit diesen Ergebnissen sind nach Einschätzung der Autoren Gruppierungen ermittelt, die im Zuge politischer Mobilisierungen angesprochen werden sollten. Diese Gruppierungen müssten für einen Wertewandel weg vom homo oeconomicus und hin zum fürsorglichen Menschen gewonnen werden.

Der Aufsatz ist ziemlich kurz. Wenn seine Diskussion genügend Zeit lässt, wird anschließend eine Untersuchung der Auftragsbank über die berufliche Zusammensetzung von Landtagsabgeordneten vorgestellt werden. In ihr geht es u. a. um die relative Bedeutung von Berufsgruppen in den verschiedenen Fraktionen. Mit anderen Worten: In welcher/n politischen Partei(en) sind Menschen aus dem Care-Sektor überrepräsentiert und in welchen nicht? Diese Information ergänzt damit die erste Studie um den Aspekt der aktiven politischen Teilnahme.