Programmdebatte und Diskussion zur Wohnungsfrage
am 4.8.19, 11.00 Uhr Donnerschweerstr. 55
Fortsetzung der Programmdebatte für die zweite Hälfte 2019
sowie
Diskussion eines der folgenden Videos von Dr. Andrej Holm (Berlin Humboldt-Uni)
„(Kein) gutes Wohnen für alle?"
https://www.youtube.com/watch?v=Ze4NrMeJQuw [1]
oder vielleicht anschaulicher noch dieser hier:
Buchvorstellung „Leiden und Gesellschaft. Psychoanalyse in der Gesellschaftskritik der Frankfurter Schule.“ (2018) von Frank Schumann
Buchvorstellung durch Anna Rosa Ostern
am 23.06, 11.00 Uhr, Donnerschweerstr. 55
Frank Schumann setzt sich mit der Konzeption der gesellschaftliche Bedingtheit individuellen Leidens in der gesellschaftskritischen Rezeption der Psychoanalyse durch die Kritische Theorie der Frankfurter Schule auseinander. Dazu zeichnet er die ersten Vermittlungsbemühungen von Psychoanalyse und Gesellschaftstheorie durch den Kreis um Fromm und Horkheimer, Adornos eher kulturpessimistische und Marcuses utopisch ausgelegte Gesellschaftsanalysen bis hin zu den neueren „Restaurierungsversuchen“ von Habermas und Honneth nach. Schuman vertritt die These, dass Kritische Theorie zu keinem Zeitpunkt wirklich feststellen konnte, wie und warum sich individuelles Leiden auf psychischer Ebene konstituiert.
Weiterlesen: Buchvorstellung „Leiden und Gesellschaft. Psychoanalyse in der...
Die Gesellschaft der Singularitäten
Buchbesprechung: Andreas Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten, Suhrkamp 2017
am 09.06, 11.00 Uhr, Donnerschweerstr. 55
Reckwitz untersucht inwiefern sich die Strukturmerkmale und kulturellen Muster der spätmodernen (postfordistischen) Gesellschaften von denen der industriellen Moderne unterscheiden. Er stellt die These auf, dass heute das Allgemeine und Standardisierte reizlos geworden ist. Trumpf ist das Besondere und Einzigartige. Das Konzept der Singularisierung erlaubt es, Prozesse der Individualisierung und Produktion des Besonderen gleichermaßen auf Güter, digitale Techniken, Subjekte, Städte und Ereignisse zu beziehen. Aus der historischen Gewichtsverschiebung der gesellschaftlichen Orientierungsprinzipien erwachsen neue soziale und kulturelle Polarisierungen. Nach eigenem Bekunden ist Reckwitz besonders an den politischen Konsequenzen dieses Strukturwandels interessiert: „also ganz konkret inwiefern ist der politische Liberalismus der letzten Jahrzehnte in eine Krise geraten, warum ist er in eine Krise geraten und was sind die möglichen Auswege.“
Zerbricht der Westen?
Buchbesprechung
am 26.05.19, 11 Uhr, Donnerschweerstr.55
Prof. em. Carles Ossorio-Capella stellt folgendes Buch vor:
Heinrich August Winkler: Zerbricht der Westen? Über die gegenwärtige Krise in Europa und Amerika
Winkler hat eine vierbändige "Geschichte des Westens" geschrieben, in der er zeigt, dass die westlichen Mächte im zwanzigsten Jahrhundert eine weltweite, hegemoniale Position innehaben. In dem Band "Zerbricht der Westen?" untersucht er, wie Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts das liberale Modell, dem diese westlichen Mächte folgten, zu kriseln beginnt. In den USA verändert sich die Strategie: von einem universelle Ziele verfolgenden Schwerpunkt zu "America first".
In Europa war das liberale Modell an das Projekt der politischen Europäischen Union gebunden. Schritte in Richtung seiner Verwirklichung wurden mit der räumlichen Ausdehnung der Union immer schwieriger, da die Ausweitung der Rechte der EU eine Überstimmung aller Mitglieder voraussetzt. Hinzu kommt, dass die neuen Mitglieder der Europäischen Union, die früher dem Warschauer Pakt angehörten,- Ungarn, Polen und Rumänien - , sehr großen Wert auf die nationalen Kompetenzen ihrer Länder legen, während das für das liberale Modell konstitutive Element der Gewaltenteilung für sie bestenfalls zweitrangig ist.
Podiumsdiskussion zur Europawahl
Podiumsdiskussion: Die soziale Säule Europas stärken - wie soll das gehen?
Sonntag, 12.05.19, 11.00 Uhr, PFL Peterstraße
„Ein soziales Europa, das seinen Namen verdient, ist mit der EU nicht zu machen". Die Grundfreiheiten des Binnenmarktes, das Wetttbewerbsrecht etc. stellten einen „per se neoliberalen Rahmen mit Verfassungsrang" dar, so der Lexit-Aktivist Steffen Stierle in seinem Beitrag „Das soziale Europa ist nicht wählbar" (analyse und kritik 648).
Dagegen treten (potentiell) progressive Parteien und Wahlbewegungen bei der Europawahl im Mai genau dafür an: Die EU sozialer machen – auch um sie gegen nationalistische Angriffe zu verteidigen. Wir wollen sie genauer fragen, wie das gehen soll:
Welche Spielräume für die „soziale Säule" der EU gibt es? Welche (längerfristigen) Visionen eines sozialeren Europas haben sie? Für welche konkreten Reformvorhaben würden sie (ihre Partei) sich im Europäischen Parlament einsetzen?
• Jens Albers (Kandidat SPD)
• Susanne Steffgen (Kandidatin Die Linke)
• Jasper Finkeldey (Kandidat European Spring/ DIEM 25)
• N.N (Die Grünen)